Sadar Minor - Kampagnengeschichte

In diesem Bereich wird der Metaplot der Kampagne beleuchtet. Hier wird eine fortlaufende Kurzgeschichte entstehen, welche die Hintergründe des Kampfes um den Planeten beschreibt und wie es zu dem Kampf kam. Dabei werden die Ergebnisse der Spiele mit eingearbeitet.

Prolog

 

 

Blut. Der erste, der einzige, der wichtigste Gedanke riss das Bewusstsein wieder ins Leben zurück. Unverhohlene Mordgier brannte sich mit einem alles verschlingenden Hass in seine Gedanken. Entzündete die irrsinnige Sehnsucht nach Gewalt und Gemetzel. Grausamkeit und Verstümmelung.

Das Bewusstsein ließ sein blindes Auge umherstreifen.

Die Welt um sich herum erfassen. Verstehen.

Schnell fand es seinen Peiniger. Den blutlosen Bastard, der es um so viel Mord betrogen hatte. Der ihm so viel Gräuel vorenthalten hat. So viele Möglichkeiten der Barbarbei, des Schlachtens in den Millennien seines Schlafes wurden wegen ihm nie wahrgenommen.

Aber er schlief. Gefesselt an Ketten, Kabeln sowie seltsamen Apparaturen, die primitiv, beinah esoterisch wirkten. Für einen kurzen Moment legte sich der Hass.

Jemand anders war noch da. Ein verstörendes Konstrukt, an dem tote Fleischreste hingen. Das Bewusstsein richtete seinen Blick auf das Ding. Es war wie der blutlose Bastard, nur einfacherer. Gröber. Keine elegante Konstruktion, sondern eine Ansammlung von Maschinenteilen. Gerätschaften die willkürlich zusammengeschustert zu sein schienen.

Einige Sekunden hielt das Bewusstsein seinen Blick auf das Konstrukt gerichtet. Spuren von Verstand waren auszumachen. Lebendem Verstand. In totem Fleisch?

Es schien etwas zu merken, richtete seine Aufmerksamkeit auf die Hülle des Bewusstseins. Und wandte sich wieder ab.

Zorn loderte auf wie eine Supernova. Wie konnte es dieses einfallslose, primitive Ding wagen es nicht zu beachten. Wie konnte es mehr Interesse an dem blutlosen Bastard haben, als an ihm.

Mithrad-Itzoth! Die Blutschänderklinge!

Um geboren zu werden, wurde eine ganze Bevölkerung geschlachtet. Der große Schmiedemeister Vendrik Macill hatte sein ganzes Volk geopfert um es zu erschaffen. Jedem Hammerschlag ging eine Opferung voran. Frisches Blut für den Amboss, auf dem es geschmiedet wurde. Die Glut der Esse wurde mit den lebenden Leibern jener befeuert, die nicht würdig waren Blutopfer zu sein. Die eigne Tochter wurde auf obszöne, perverse Art zweckentfremdet.

Doch der größte Segen kam am Ende, als der Schmiedemeister sein eigenes Blut gab um die glühende Klinge zu löschen. Um den dunklen Göttern, welche von der Menschheit in dieser Zeit ihrer technologischen Arroganz beinah vergessen waren, zu huldigen.

Es folgte so viel Tot nach diesem Tag. Endloses Blutvergießen, mit dem seine Träger ihre Namen in die Sterne schrieben.

Aber dann kam der blutlose Bastard. Stahl die Klinge und schloss sie weg.

Endloser Hass brach sich erneut den Weg in das Bewusstsein der Waffe. Pure Wut erfüllte sie. Unstillbares Verlangen nach Kampf, nach Blut.

Dann schrie das blinde Auge einen blutroten Schrei nach Gewalt in das Immaterium.

 

Archmagos Dominus Abertanus Krup richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf sein Forschungsobjekt. Morgen würde er die verstörende Warpwaffe, die schon viele seiner Gehilfen mehr als irritiert hat, in einem separaten Gewölbe des Pandoriums bringen lassen. Dort würde sie eingelagert werden, bis er sie einer entsprechenden Institution übergeben konnte.

Was seinen Berechnungen nach noch einige Jahrzehnte dauern würde.

Denn vorerst galt es andere Mysterien zu lüften. Geheimnisse, die er perfekten Maschinen entreißen würde um die eigene Fehlbarkeit, die sich das Mechanicum selbstauferlegte, zu korrigieren. Er konnte es kaum erwarten.

Seine Forschungen waren jäh unterbrochen worden, als Saedar Minor von Orks angegriffen wurde. Seitdem das Cicatrix Maledictum erschienen war, konnte jeder Angriff auf eine Welt der letzte sein. Verstärkungen kamen in der Regel selten. Doch glücklicherweise folgte den Orks eine Explorator Flotte des Mechanicums, die mehr als willig war die Manufacturwelt Saedar Minor zu verteidigen. Auch wenn er schnell mit dem Archmagos der Flotte aneinander geriet, herrschte ein Burgfrieden. Und glücklicherweise verstarb der Archmagos bei der finalen Schlacht.

In einem Anflug von menschlichem Humor lachte Abertanus Krup.

Der Tech-Priest Dominus der nun die Flotte anführte, konnte nicht anders als ihm gehorchen. Daher war sichergestellt, dass er in Ruhe forschen konnte.

 

Der Schrei, der uralte, unergründliche Mordlust in sich trug, riss den Farseer aus seiner Meditation. Es dauerte einen kaum merklichen Augenblick, bis er seine Ruhe wieder gefunden hatte, aber er wusste, viele andere würden anders auf diesen Schrei  anders reagieren.

Seitdem das Cicatrix Maledictum die Galaxie zerrissen hatte, kam es immer wieder zu solchen Ereignissen im Warp. Er wollte sich nicht ausmalen, wie die Dämonen feierten, was sie angerichtet hatten und wie groß ihre Freude daran war, unzählige Welten zu verwüsten. Freuden die sie gerne in den Warp brüllten.

Nur dieser Schrei war anders. Er kam von etwas, dass sehr alt war. Sehr mächtig. Aber es war kein Triumphschrei.

Kein Sammelruf.

Es war, als wollte das was immer es war, gefunden werden. Der Farseer stand auf, strich über seine Robe und verließ den Raum. Wenn dem wirklich so war, sollte es von jemanden gefunden werden, der damit umgehen konnte.

 

Seine Ruhe wurde durch eine blutrote Vision gestört, die wie aus dem Nichts in seinem Verstand erschien. Im ersten Moment dachte er an eine heimtückische Attacke. Verdorbene Magie. Die klauenartigen Hände zum Kampf gespreizt stand er da.

Nichts geschah.

Das wallende Blut, das sich auf den Kampf vorbereitet hatte, brauchte einige Zeit bis es sich beruhigte. Dann dachte er über die Bilder nach, die plötzlich in einem Kopf erschienen sind. Eine gewalttätige, grausame Klinge mit einer blutroten Schneide und einem Heft, das einer Wirbelsäule nachempfunden war. Ein Versprechen von Krieg, Sieg und Ruhm begleitete die Bilder, dass durch Blut eingelöst werden würde.

Aus irgendeinem Grund wusste er wo er die Klinge finden konnte. Und wo es genug Blut für ihren Durst gab.

 

Spastische Zuckungen durchliefen die Körper der Astropathen. Wirbelten sie wild durch ihre Koven. Die anwesenden Besatzungsmitglieder waren derart überrascht von den starken Anfällen, dass sie nicht wussten was sie tun sollten. Der erste Astropath hatte bereits einen Hinterkopf zu einem blutigen Brei zerschlagen, als die anderen begannen Blut zu spucken.

Hektisch schrieben die Scriptor Servitoren alles nieder.

Geistesgewärtig aktivierte einer der Männer das schiffsintere Vox. Es war eindeutig das die Astropathen ein Signal im Warp empfingen. Der Captain musste dies erfahren.

Keine Stunde später war es gelungen einen Kurs durch das Immaterium zu einer imperialen Welt zu finden. Weshalb es dieses Signal gab, war unwichtig. Alleine das es da war um aus den Tiefen des Nichts zu führen, war wichtig. Seit Monaten trieb der schwere Schlachtkreuzer Engel der Auslösung schon im All. Fernab aller Welten. Nun konnte er endlich wieder in den Warp springen um zu einer Welt zu gelangen. Begleitet von einem kleinen Verband imperialer Schiffe.